Ich war gerade mit einem Schulfreund spazieren, was wie eine kleine Zeitreise durch die letzten 40 Jahre war. Wie sind wir dort gelandet, wo wir jetzt stehen? Welche Erfahrungen durften wir schon machen? Er ist gerade auf der Suche nach einer anderen Lebensintensität und ich habe mich durch unsere Gespräche gefragt, was mein Leben so intensiv und schön macht.
Ich glaube ein Schlüssel dazu ist, dass ich mir immer wieder klar mache, dass nichts in meinem Leben selbstverständlich ist. Weder das Leben als solches – ich empfinde jeden Tag als Geschenk – noch meinen Körper mit all seinen Möglichkeiten, noch meine Beziehung(en), meine Lebensumstände. Ich bin, auch wenn das nicht immer leicht ist, offen, dass sich alles jeder Zeit ändern kann und habe entdeckt, dass wirklich alles eigene Qualitäten hat, Möglchkeiten mit sich bringt.
Durch diese Haltung habe ich eine tiefe Dankbarkeit und Neugier in mir, egal ob das Leben gerade schön oder holprig läuft.
Ein zweiter Schlüssel meiner Zufriedenheit ist die Möglichkeit immer wieder Innezuhalten und die Stille in mich einzulassen (wie im unten stehenden Gedicht beschrieben) und dadurch in eine tiefe Verbundenheit, Vertrauen und andere, offenere Sicht zurück zu finden. Das hilft gut, wenn ich mich doch mal wieder in Erwartungen, die mich eng werden lassen, frustrieren, verloren habe. Am besten gelingt mir das in der Natur.
Ein dritter Schlüssel ist das Bewusstsein für die grandiose Wirkung von Klarheit. Ich nehme mir immer wieder Zeit in mir zu klären, worum es mir gerade wirklich geht. Dann kann ich mich dementsprechend ausrichten und das schafft Gelassenheit und weitet den Blick auf der einen Seite und fokusiert und gibt Orientierung auf der anderen Seite.
Ein vierter Schlüssel – dicht mit der Klarheit verbandelt – ist das Bewusstsein für die eigene Entscheidungsmöglichkeit.
ch bin mir bewusst, dass ich mich jederzeit entscheiden kann, auf was ich mich einlasse, unter welchen Aspekten ich die Situation sehe, wofür ich mich öffne oder vor was ich mich verschließe. Es ist die Selbstbestimmung, die mir jede Entscheidung schenkt, aber auch die Eigenverantwortung. Wenn eine Entscheidung mich in doofe Situationen führt, kann ich ja die nächste Entscheidung treffen und schauen, wie sie sich auswirkt. Ich bleibe so, für mich gefühlt, ein freier, selbstbestimmter und lernender Mensch.
Ein (vielleicht) fünfter Schlüssel ist meine sich gerade vertiefende Akzeptanz, dass das Leben ein permanenter Spannungszustand ist.
Ich habe, glaube ich, lange versucht die Spannung aus meinem Leben zu entfernen, zu umgehen, weil ich gerne Ruhe haben wollte. Nicht umsonst habe ich mich auch beruflich schwerpunktmäßig mit dem Thema Entspannung befasst. Ich empfand Spannung, sowohl körperliche, vorallem aber die zwischenmenschliche in vielerlei Hinsicht einfach als zu anstrengend, überfordernd, verwirrend. Ich habe Spannung recht einseitig negativ betrachtet und nicht ihr Potential gesehen, ihre Kraft. Und ich wollte nicht akzeptieren, dass Spannung in all ihrere Ausformung ein Motor des Lebens und auch der Lebendigkeit ist. Auf dem Auge war ich etwas blind.
Da taste ich mich jetzt neugierig hinein und mag meine Ängste und meine Blindheit ablegen und die Möglichkeiten offen erkunden. Gefühlt wird das ein weiterer Schlüssel.
Kannst du etwas mit meinen Schlüsseln anfangen, geht etwas in Resonanz bei dir? Was sind deine Schlüssel?
Wenn du Lust hast, schreib mir gerne deine Gedanken dazu.